Nach dem Atomausstieg muss der Kohle-Ausstieg kommen,
sonst macht die Energiewende keinen Sinn.
Unsere umfangreichen Berechnungen belegen, dass die Energiewende auch
unter sehr konservativen Annahmen,
insbesondere für institutionelle Anleger ein hochattraktives Geschäft ist.
Die Welt braucht erfolgreiche Leuchtturmprojekte einer Transformation,
das heißt überzeugende Pioniere, denen andere nachfolgen.
Es geht immer nur um die Kosten der Energiewende,
aber niemand traut sich an die Frage nach den Kosten der Umweltverschmutzung,
die durch fossile Energieerzeugung verursacht wird.
Nach Fukushima haben die Bürger - anders als die Energieversorger -
die Zeichen der Zeit erkannt und sich auf den Weg gemacht.
Ohne rasche Energiewende zahlt Deutschland weiterhin pro Jahr
100 Milliarden Euro den Ölscheichs und Gasbaronen.
Kostengünstige erneuerbare Energiewende geht nur nach dem Motto: Aus der Region für die Region.
Sigmar Gabriels Bekenntnis zur Stützung von RWE hat den Vorzug der Deutlichkeit:
die großen Energieversorger müssen jedoch mit Kompetenz und sanfter Gewalt zu ihrem Glück gezwungen werden. Entweder sie mendeln sich in den kommenden Jahren zu Unternehmen, die die Energiewende vorantreiben (und ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen)
– oder sie haben ihre Existenzberechtigung verloren.
Als weltbeste Kohleverbrenner irritieren wir die Weltöffentlichkeit.
Das Energie-Internet ist machbar und längst kein Futurismus mehr.
Die Energiewende machen wir nicht wegen der Wirtschaft oder den Arbeitsplätzen –
es geht um das Klima.
Wie soll Energieeffizienz marktwirtschaftlich funktionieren, wenn die Energiepreise sinken.
Windkraft auf See ist ein Kostentreiber. Sie ist ein Stück alte, zentrale Energiewelt.
Die Zukunft der Energie ist dezentral.
Wenn diese neuen geplanten Leitungen alle so gebaut werden,
sind diese Gaskraftwerke in Süddeutschland alle betriebswirtschaftlich unrentabel
und werden deshalb nicht gebaut.
Diese neuen Leitungen gefährden aufs Höchste die Energiewende.
Warum wir die Energiewende machen?
Weil wir erstens aus der
Risikotechnologie Atomkraft rausmüssen und
weil der Klimawandel zweitens die Reproduktionskraft der Ökosysteme bedroht.
Die Energiewende ist eine Herkulesaufgabe.
Die Probleme des Klimawandels sind so gravierend und werden so teuer,
dass wir uns eine Verlangsamung der Energiewende auch ökonomisch gar nicht leisten können.
Japan, Südkorea und Kalifornien erleben zurzeit einen Solarboom im Gegensatz zu Deutschland.
Energiewendepionier ist jetzt Dänemark. Dort wurden im letzten Dezember 50 Prozent des Stroms aus Windkraft gewonnen. Weltrekord!
Die Preise am Strommarkt sind verzerrt. Während die Förderung von Wind und Sonne gut sichtbar in der Stromrechnung ausgewiesen wird,
erhalten Kohle und Atom versteckte Subventionen, ohne dass die Stromkunden dies wissen.
Deutschland will die Energiewende, weil sie wirtschaftliche Perspektiven, Innovationen,
regionale Wertschöpfung, Importunabhängigkeit und Generationengerechtigkeit bringt.
Die Tatsache, dass 2013 trotz dieser Erfolgszahlen für Deutschland das "Jahr der Kohle" war,
liegt vor allem am Scheitern des EU-Emissionshandels: Besonders abgeschriebene Braunkohlekraftwerke
profitieren derzeit von den viel zu billigen Verschmutzungsrechten.
Die Energiewende wird mit der Kostenfrage stehen und fallen.
Wenn wir Europa und der Welt nicht nachweisen können, dass wir das kosteneffizient machen, werden sie uns nicht folgen.
Wir ziehen ein eindeutig positives Fazit bezüglich der Innovationswirkung des EEG.
Ebenso wie wir auch positive Effekte für den Klimaschutz auswerten konnten.
Dies bedeutet nicht, dass es keinen Anpassungsbedarf des EEG gibt.
Dass die Nutzen der Innovationskraft des EEG in erheblichem Ausmaß auch dem Ausland zukommen,
während die Kosten innerhalb Deutschlands getragen werden, ist ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung des EEG.
Während die Kosten für Öl und Gas explodieren, bleiben die Kosten für die Erneuerbaren gleich.
„No rooftop left behind“ – „Kein Dach ungenutzt lassen“
Ich habe mich damals gegen meine Parteikollegen dafür eingesetzt, dass auch die großen Stromkonzerne die
EEG-Vergütung für Anlagen erhalten können. Aber sie haben die Chancen nicht genutzt.
Wer auch in Zukunft seinen Profit aus der Verbrennung von Braunkohle, Tiefsee-Erdöl und Co schlagen will,
gehört an den Pranger: Ihr verheizt unsere Zukunft, ihr tötet perspektivisch Menschen.
Wind- und Sonnenstrom sind schon lange billiger als Kohleenergie, aber eben nicht am Markt.
Die externen Kosten, die durch Klima- und Gesundheitsschäden entstehen, sind nicht einberechnet.
Unsere Aufgabe ist erst dann erfüllt, wenn wir es hierzulande geschafft haben, die Energiewende zu vollenden,
und als Exportnation die Nase vorn haben in der Forschung und Entwicklung der Technologien.
Eine Eigenstromumlage, in welcher Höhe auch immer, geht am Ziel einer demokratischen
und dezentralen Energiewende grundsätzlich vorbei und verstößt potenziell gegen das Grundgesetz.
Wenn wir – wie von der Bundesregierung festgelegt – im Jahre 2050 bis zu 90 Prozent weniger CO2 emittieren wollen,
dann können wir nicht mehr Kohle nutzen.
Uns komplett von Kohle zu lösen, ist der größte Schritt für den Umweltschutz, der in Nordamerika je unternommen wurde.
Es ist so, als würden wir sieben Millionen Autos auf einmal von den Straßen nehmen.
Braunkohle ist umweltfeindlich, heimatvernichtend und energetisch rückschrittlich.
Die Industrie muss Windkraft so günstig machen, das sie nicht neinsagen können.
Eigenverbrauch von Ökostrom und regionale Direktvermarktung haben den Vorteil, dass Strom dort verbraucht wird, wo er produziert wird.
Beide dienen der dezentralen Energiewende und machen lange Transportwege überflüssig.
Das Passivhaus ist wegweisend für den Klimaschutz.
Ob die dringend notwendige Wende bei Energieverbrauch und Treibhausgasreduktion gelingen wird,
hängt maßgeblich an den Erfolgen im Gebäudesektor. Mit 80 Prozent Verbesserung der Energieeffizienz im Neubau
und 90 Prozent Verbesserung in der Sanierung bringt der Passivhaus-Standard die größten Effekte und
ist gleichzeitig eine sehr kostengünstige Maßnahme.
Mit dem Passivhaus gibt es eine zehntausendfach bewährte Lösung, mit der jeder Bauherr zum Klimaschutz beitragen kann.
Die erneuerbaren Energien kann man in der Welt nicht mehr stoppen.