Jeder Regierungschef, der in seinem Amtseid geschworen hat, Schaden von seinem Volk abzuwenden,
ist jetzt zu einer ernsthaften Klimapolitik verpflichtet.
Es geht nicht zuletzt um unzählige Menschenleben.
Ein Weiter-So gibt es nicht. Der Klimaschutz ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts.
Wir sind reich genug, uns Klimaschutz zu leisten - und sind zu arm, um auf Klimaschutz zu verzichten.
Wir müssen jetzt den Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaftsweise einleiten, die unser Planet verkraftet und die letztlich auch
mehr Sinn stiftet. Die Nation, die sich am schnellsten, am intelligentesten auf diese Situation einstellt, wird Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen.
In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die Emissionen
an Kohlendioxid auf der ganzen Welt verdreifacht.
Die möglichen Konsequenzen für das Klima auf dem ganzen Erdball —
nicht allein, aber z. B. auch in der Sahel-Zone — sind noch nicht
sicher abzuschätzen, aber sie werden
bei den langfristigen energiepolitischen Entscheidungen
berücksichtigt werden müssen.
Die Erderwärmung bedroht nicht nur den menschlichen Lebensraum, sie bedroht auch Freiheit und Demokratie.
Die Klimakrise ist die neue Mauer, die uns von unserer Zukunft trennt,
und viele der heutigen Staatslenker unterschätzen das Ausmaß der Gefahr.
Erlauben Sie, daß ich anläßlich der ersten Debatte dieses Hohen Hauses über Fragen des Umweltschutzes
das Problem in die ihm zukommende Größenordnung rücke; denn wir haben es hier mit einer Gefahr zu tun,
die sich nicht so spektakulär ankündigt wie seinerzeit das Aufblitzen der Atombombe. Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt,
mit der Atombombe zu leben. Die Gefahr aber, daß wir uns an die laufende Gefährdung unserer Umwelt gewöhnen,
ist sehr groß, weil sich dieser Prozeß langsam und unaufhörlich vollzieht.
Politiker denken an die nächste Wahl, Staatsmänner an die nächste Generation
Der abgebaute Kohlenstoff reichert sich in der Atmosphäre an und ruft weltweit Schäden hervor,
die nicht direkt in der Wirtschaftsrechnung der Anbieter und Nachfrager von fossilem Kohlenstoff
auftauchen und deshalb von ihnen auch nicht beachtet werden. Der Marktfehler, der aus diesem Effekt resultiert,
ist nach Meinung des Stern-Kommitees sogar der größte in der Geschichte der Menschheit,
eine Aussage, der man schwerlich widersprechen kann.
Ich finde, es mangelt vor allem an Global Governance.
Die Natur oder Mutter Erde, auf der Leben existiert und reproduziert wird, hat das Recht auf Existenz,
Dauer, Erhaltung und die Regeneration ihrer Lebenszyklen, Strukturen, Funktionen und Entwicklungsprozesse. ...
Jede Person, Gemeinschaft und Nation ist berechtigt, die Anerkennung der Rechte der Natur gegenüber öffentlichen
Institutionen zu vertreten und zu verfechten.
Der Klimaschutz ist kein Badeschlappenthema.
Wann in der Geschichte mussten wir darüber entscheiden, ganze Länder verschwinden zu lassen?
Eine Wandergruppe schließt sich doch nicht dem Bergführer an, der nur die Stellen abzählt, wo man abstürzen kann.
Sie folgt dem, der auch gehbare Wege aufzeigt.
Es ist billiger den Planeten jetzt zu schützen, als ihn später zu reparieren.
Beeinträchtigungen des Klimas sind zu vermeiden.
Bei den aktuellen Klimaverhandlungen geht es um die Wahl zwischen Menschenrechten und Wohlstandsrechten.
Geben Sie Ihre Stimme keinem, der sagt: "Das kann nicht getan werden."
Wählen Sie diejenigen, die erklären: "Es wird getan werden."
Im Leben gibt es etwas Schlimmeres als keinen Erfolg zu haben:
Das ist, nichts unternommen zu haben.
Der Erfolg bietet sich meist denen, die kühn handeln;
nicht denen, die alles wägen und nichts wagen wollen.
Eine Umweltpolitik, die diesen Namen verdient, ist Voraussetzung für unser Leben.
Eine umweltfreundlichere, eigenständigere städtische Entwicklung ist in der Tat eine
der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Instrumente, die wir dazu haben,
heißen Politik, Technologie und aktive Teilhabe.
Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die
anderen erst einmal reden.
Wenn Europa dazu eine ökonomisch sinnvolle Klimaschutzpolitik betreibt
und aufkommensneutrale CO2-Steuern beschließt,
werden die ökonomischen Vorteile die Nachteile weit überwiegen,
Wir müssen uns der Frage nähern, wie die Mitgliedstaaten Produkte und Dienstleistungen besteuern,
die die Umwelt verschmutzen und Energie verschwenden.
Ein rascher Umbau des Energiesystems - weg von fossil, hin zu erneuerbar -
ist ohne eine CO2-Steuer im Rahmen einer echten Ökologisierung des Steuersystems
nicht möglich.
Dabei ist es unabdingbar, wirtschaftliche, soziale und ökologische Fragestellungen
gleichermaßen zu beachten. Dafür ist eine echte Verschiebung der Steuerlast notwendig.
Den höheren Abgaben auf umweltschädliche Verhaltensweisen,
wie z.B. Emissionen von Kohlendioxid,
muss die Entlastung der menschlichen Arbeit gegenüberstehen.
Der Konvent der Bürgermeister ist zu einem zentralen Element der nachhaltigen Energiepolitik der EU geworden.
Städte und Regionen zeigen, dass die Begrenzung der Folgen des Klimawandels eine der besten Strategien zur
Konjunkturbelebung ist.
Investitionen in die Senkung der CO2-Emissionen und in Energieeffizienz schaffen Arbeitsplätze,
die naturgemäß nicht abwandern können.
Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen
die natürlichen Lebensgrundlagen ...
Eine effektive weltweite Kooperation für den Klimaschutz ist unerlässlich.
Wir müssen nicht die Arbeit, sondern den Ressourcenverbrauch besteuern.
Wir müssen weg von kurzfristigen, hin zu langfristig orientierten Betrachtungen.
Ohne ökologische Kompetenz gibt es für eine Volkspartei keine Mehrheitsfähigkeit mehr.
Die ethische Besonderheit der Energiefrage beruht auf der Schwierigkeit, öffentliche Güter kooperativ bereitzustellen bzw. effektiv zu schützen.
Insbesondere das Klima ist ein eng mit der Energieversorgung verbundenes öffentliches Gut.
...
Es ist das ethische Dilemma im Umgang mit öffentlichen Gütern, dass es für jeden Einzelnen vorteilhaft ist,
ein Gemeinschaftsgut so intensiv zu nutzen wie nur irgend möglich, selbst wenn dadurch langfristig der Nutzen
für alle geschmälert wird oder sogar wegfällt. Würde der Einzelne seine Nutzung einschränken,
müsste er damit rechnen, dass andere einen umso stärkeren Gebrauch von diesem Gemeinschaftsgut machen;
seine Zurückhaltung würde also ausgenutzt werden.
...
Es gibt somit keine hinreichenden systemimmanenten Anreize zu einem schonenden und rücksichtsvollen Umgang
mit öffentlichen Gütern wie dem Klimasystem.
...
Dementsprechend sind Versorgungssicherheit und die gemeinwohlorientierte Innovation für
nachhaltige Energieversorgung auf politische Rahmenbedingungen angewiesen.
Ich sehe im aktuellen Energieregime einen Basiswiderspruch der modernen Gesellschaft,
die sich demokratisch versteht und undemokratisch verwaltet.
Es ist zu hoffen, dass die Industrie wie die Politik begreifen, dass wir mit dem Klimaschutz zwei Fliegen mit einer Klappe
schlagen können: ein Umweltproblem bewältigen, aber auch ein Wirtschaftsprogramm auflegen.
Es ist ebenso erforderlich, daß die zuständigen Autoritäten alle nötigen Anstrengungen unternehmen, damit die wirtschaftlichen und sozialen Kosten für die Benutzung der allgemeinen Umweltressourcen offen dargelegt sowie von den Nutznießern voll getragen werden und nicht von anderen Völkern oder zukünftigen Generationen:
Der Schutz der Umwelt, der Ressourcen und des Klimas erfordert, daß alle auf internationaler Ebene Verantwortlichen gemeinsam handeln und bereit sind, in gutem Glauben, dem Gesetz entsprechend und
in Solidarität mit den schwächsten Regionen unseres Planeten zu arbeiten.
Erneuerbare sind für uns kein Ökothema, sondern eine große wirtschaftliche Chance für Mecklenburg-Vorpommern.
Der Markt ist ökologisch blind, genauso wie er sozial und ethisch blind ist.
Verantwortungsvolle Politik muss das korrigieren, was der Markt allein nicht regeln kann.
Praktische Erfahrung habe ich nur mit der Klimapolitik. Und da ist es nicht leicht,
die Spannung auszuhalten - zwischen dem, was zu tun wäre und dem, was tatsächlich geschieht.
Schließlich geht es ohne Übertreibung für viele Menschen um Leben und Tod,
um die Zerstörung ihrer physischen und wirtschaftlichen Grundlagen, um Gerechtigkeit.
Wer nicht zu entschlossener Klimapolitik in der Lage ist,
sich verleiten lässt, die kurzfristige Gewinnmaximierung zu suchen,
wird zu den großen Verlierern gehören: wirtschaftlich, politisch und ökologisch.
Die Klimakrise ist anders.
Da gibt es einen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. In einigen Jahren haben wir den erreicht.
Wenn wir in 30 Jahren mit unseren Rollatoren bei 40 Grad im Schatten schwitzen,
wird man uns fragen warum wir damals nicht genug getan haben.