Traurig ein Land, in dem Konsumpflicht herrscht.
Die Menschen haben keine Zeit mehr, etwas kennen zulernen.
Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Ein Mann will jemanden erschießen. Nun ändern wir seine Technologie.
Wir nehmen ihm die Waffe weg und geben ihm eine Flasche. Würde er deswegen seinen Plan ändern?
Es dauert zwar länger, bis er sein Ziel erreicht, weil er weniger effiziente Technologien zur Verfügung hat.
Aber sein Plan ändert sich deswegen nicht.
Neue Technologien können unser Problem nicht lösen. Nur wenn wir unser Verhalten ändern, kommen wir weiter.
Mich interessiert nur die Zukunft, denn das ist die Zeit in der ich leben werde.
Wir müssen lernen den Wachstumsbegriff für das 21. Jahrhundert, neu zu definieren.
Es ist Zeit, darüber nachzudenken, ob ein schlichtes "Immer-Mehr"-Denken die Zukunft gewinnen kann.
Wir brauchen ein völlig neues Wachstumsverständnis.
Da gibt es eine schöne Geschichte, die auch der Club of Rome berichtet:
In einem Teich wächst eine Seerose, deren Blättermenge sich jeden Tag verdoppelt.
Drei Tage vor dem Ende ist erst ein Achtel des Teiches bedeckt. Der Frosch ist nicht beunruhigt:
"Ach es ist noch Zeit, sieben Achtel sind noch frei." Am nächsten Tag ist ein Viertel bedeckt,
am zweiten Tag die Hälfte: "Ach, die Hälfte haben wir noch". Aber am Tag darauf ist Feierabend.
Dieses Beispiel zeigt die Dramatik des exponentiellen Wachstums.
Es soll sich keiner Illusionen machen, wir hätten noch viel Zeit.
Das 21. Jahrhundert wird von uns verlangen, dass wir in neuer Form über Wachstum nachdenken.
Es geht nicht nur um die klassischen, ökonomischen Wachstumsgrößen, sondern es geht um ein
Wachstum, das nachhaltigen Wohlstand sichert. Dazu werden Größen wie die Sicherheit, die Lebensqualität,
die Gesundheit und der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen eine entscheidende Rolle
spielen.
Aber jeder muss sich über folgendes klar sein: Alle Steigerung der Umweltbelastung entwickelt sich nach einen System,
das die Mathematiker "exponentielles Wachstum" nennen. Das Tempo wird also immer schneller.
Wir müssen uns darauf vorbereiten, unsere gegenwärtige Lebensweise zu ändern.
Dieser Wandel wird entweder geplant von uns selbst durchgeführt werden,
oder er wird uns von den unerbittlichen Naturgesetzen,
begleitet von Chaos und Leid, aufgezwungen werden.
Der Klimawandel ist wahrscheinlich die größte gemeinsame
Herausforderung, welche die Menschheit je erlebt hat.
Sie führt direkt ins Herz der Wachstumphilosophie, die der modernen urbanen Industriegesellschafft zugrunde liegt.
Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Das materialistische Konsumverhalten, das uns die Werbung einbläut, ist sehr schwer zu bekämpfen.
Es ist wichtig, Alternativen dazu aufzuzeigen und zu fördern.
Der Klimawandel versetzt die Menschheit in eine nie dagewesene Situation. Binnen zwanzig Jahren muss sich unsere Art und Weise zu leben und zu wirtschaften, radikal ändern.
Es hilft nur, wenn man auf den Grund zurückgeht, und das ist der Konsum.
Jeder Konsum, jeder Tausendmarkschein für den Konsum belastet die Umwelt,
wo immer der Konsum auch stattfindet.
Man muss gar nicht radikal denken und handeln, um es mit radikalen Ergebnissen zu tun zu bekommen.
Für gewöhnlich reicht die pure Ignoranz der Gefahr, um sich ihr unversehens gegenüber zu sehen.
All die Phänomene, die wir als Krise sehen, sind nur die Symptome.
Das Problem ist die Endlichkeit unseres Planeten. Wir bewegen uns auf die Ressourcen-Grenzen zu.
Man kann ein Problem nicht mit der gleichen Denkweise lösen, mit der es erschaffen wurde.
So seltsam es klingt: wir sind nicht durch unsere Grausamkeit gegenüber allem Leben gefährdet,
sondern durch unseren Normalverbrauch, multipliziert mit der Kopfzahl der Menschen.
Wenn blühende Bäume dem Wege genommen werden, wenn Wälder, Wiesen, wogende Feld dem Ziele - Macht=Konsum - geopfert werden,
kann dieses Ziel nicht menschlich sein.
Das Bruttoinlandsprodukt misst letztlich nur die Betriebsamkeit der Wirtschaft und nicht,
inwieweit die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen befriedigt werden, oder wie gerecht Waren
und Dienstleistungen verteilt sind. Eigentlich müsste man anders rechnen. Man müsste überlegen,
was Wohlstand genau heißt, wer und unter welchen Voraussetzungen daran teilhaben kann.
Andere Indikatoren wie Bildungschancen, Gesundheitsniveau der Bevölkerung müssten mit einbezogen werden,
und auch Zufriedenheit und Wohlergehen.
Dazu gehören auch die Verteilung der Einkommen und der Verbrauch von ökologischen Ressourcen."
Unser Leben ist viel schwerer als das unserer Vorfahren,
weil wir uns so viele Dinge anschaffen müssen,
die uns das Leben erleichtern.
Wer heute nicht die Fragen für übermorgen stellt, wird morgen ohne Antworten dastehen.
Die Situation der Erde ist wirklich so, dass man dringlichst und schneller handeln muss,
als das bisher sich abzeichnet. Wir sehen, dass die Ansprüche einer ständig wachsenden Zahl
von Menschen an die Ressourcen dieser Welt, an die Schöpfung immer größer werden,
dass wir wirklich an vielen Stellen Ausbeutung betreiben.
Wenn Sie sehen, wie der Zustand unserer Meere ist, durch Überfischung, durch eine Erwärmung, die
wiederum die Korallenriffe und dadurch - wie man so schön sagt - die Regenwälder des Meeres gefährden in ihrer Artenvielfalt,
in ihrer hohen Bedeutung für den Schutz der Küsten, wenn Sie sehen wie die Artenvielfalt zurückgeht,
wie immer mehr Menschen auch aus Umweltgründen ihre Heimat verlassen müssen,
weil sie dort nicht mehr hinreichend die Grundlagen zur Ernährung ihrer Familien finden,
dann sind dies nicht dramatische und emotional überhöhte Aussagen, sondern es sind die Erkenntnisse,
die wir uns ganz ehrlich und ganz klar immer wieder nachvollziehbar vornehmen müssen,
damit wir nicht glauben, ein Weiterso sei eine wirklich noch hinzunehmende Alternative.
Die Menschen sind Zukunftsatheisten, sie glaubten nicht an das, was sie wissen.
Wem nicht wenig genügt, den macht kein Reichtum satt.
Kein noch so perfekter Wohlstand wird die Menschen auf Dauer vergessenlassen,
wie groß der Gegensatz ist zwischen dem, was sie erstreben, und der Vergänglichkeit des Lebens.
Das Problem ist nicht, dass wir mehr Wohlstand wollen.
Das Problem ist, dass wir Wohlstand durch materiellen Besitz definieren.
Die menschliche Geschichte wird mehr und mehr zu einem Wettlauf zwischen Bildung und Katastrophe.
Künftige Generationen werden den Vandalismus verfluchen, mit dem wir ein kurzes Jahrhundert
Raubbau an der Tierwelt getrieben haben, zu deren Vervollkommnung die Natur fünfzig Millionen Jahre brauchte.
Wir brauchen ganz dringend Entwürfe für positive, in vollem Sinne lebenswerte, ökologisch nachhaltige
Lebensstile. Es gibt solche Entwürfe, und deshalb wird auch ein Wandel nicht ausgeschlossen sein.
Wir müssen den Wandel nur wirklich wollen. Alle sind dazu aufgefordert,
dabei mitzudenken, diesen Wandel mitzugestalten und vor allem ihn "katalytisch" richtig
auf den Weg zu bringen.
Für Naturkapital gilt dasselbe wie für Menschen gemachtes Kapital:
Wir müssen von den Zinsen leben und dürfen es nicht verzehren.
Das BIP misst den Marktwert der gesamten im Inland erwirtschafteten Güter und
Dienstleistungen in einem Berichtsjahr ...
Dieses Konzept der Bilanzierung wirtschaftlicher Entwicklung erwies sich über längere Zeit hin
als weitgehend erfolgreich.... Auf diese Weise hat sich in der Wahrnehmung von Öffentlichkeit und
Politik der Zuwachs an Wohlfahrt über viele Jahre sehr stark mit quantitativem Wirtschaftswachstum
verbunden; nur langsam wurde zumindest theoretisch stärker akzeptiert, dass es Wirtschaftswachstum
ohne Wohlfahrtszuwächse geben kann – dann nämlich, wenn die negativen
externen Effekte des Wachstums die Wohlfahrtsgewinne wieder aufzehren. Und auch das Gegenteil
ist möglich: Ein Zuwachs an Lebensqualität, der ohne Wirtschaftswachstum einhergeht. Aber
die konzeptionelle Schlussfolgerung, den gesellschaftlichen Wohlfahrtsbegriff vom ökonomischen
Wachstumsparadigma weitgehend abzulösen, erscheint in Deutschland bislang kaum vorstellbar,
wenn nicht sogar revolutionär.
"Würdest Du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?" fragte Alice.
"Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin Du möchtest", sagte die Katze.