Was hier in Lützerath passiert, bleibt nicht hier.
Wie kann es sein, dass Menschen sterben müssen, damit einige wenige reich werden können.
Solange Lützerath dort steht, ist dieses CO2 dort im Boden und wir ein Stückchen sicherer vor der Klimakatastrophe.
Lützerath ist kein Symbol. Hier ist so viel Kohle im Boden, dass damit die von der Politik selbst gesteckten Klimaziele nicht erreicht werden.
In Deutschland sind trockengelegte Moore für etwa sieben Prozent aller Treibhausgasemissionen,
in der Landwirtschaft sogar für über 37 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich.
Um die globalen Klimaziele zu erreichen, müssen in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Hektar
Moorböden wiedervernässt werden – eine Fläche fast so groß wie der Bodensee.
Die Menschen sind längst bereit, für kürzere Strecken das Auto stehen zu lassen
und das Rad zu nehmen. Das Problem ist nur: es gibt nicht genügend Radwege in Deutschland.
E-Autos und sinkende Autonutzung werden zu weniger Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie führen.
Studien zeigen aber schon lange, dass es in der modernen Mobilität künftig mehr Arbeitsplätze
als bisher geben wird. Ein Baustein ist die Fahrradwirtschaft. Allein die Läden und
Werkstätten melden aktuell einen Bedarf von 15.000 Mitarbeitenden,
hinzu kommen Herstellung von Fahrrädern und die massiv wachsenden Dienstleitungsbereiche.
Seit Jahren haben wir alles versucht: Unterschriften gesammelt, auf Demonstrationen protestiert,
an der Seite der Wissenschaft an die Politik appelliert. Doch wir rasen weiter auf das Überschreiten von Kipppunkten zu,
deren Auswirkungen niemand mehr kontrollieren kann.
Klimaschutz heißt schon lange nicht mehr nur das Licht hinter sich auszuschalten,
sondern dass Millionen Tonnen Kohle im Boden bleiben, wie im Hambacher Forst. Dafür werden wir kämpfen.
Die Erderwärmung bedroht das Überleben zukünftiger Generationen.
Setzen Sie sich bitte in Ihrem politischen Wirkungsfeld dafür ein, dass Klimaschutz oberste Priorität erhält!
Wir verteidigen mit Polizeigewalt einen Bagger aus dem Jahr 1961, der für eine fossile Zeit steht, die wir längst abhaken müssten.
Alles was wir an Kohle verbrennen, wird CO2. Und all das erdrückt uns und drück und die Luft ab.
Ich wohne doch lieber neben einem Solarpanel oder einem Windrad, als neben einer Kohlegrube.
Wir brauchen eine Zukunft, die CO2-neutral und auch plutonium-frei ist.
Was die wenigsten wissen ist, dass Deutschland und Europa sich schneller erwärmt als andere Teile der Welt.
Tatsächlich kann die Überwindung fossiler Brennstoffe viel mehr sein als Sparen und Überleben.
Sie kann uns in eine geradezu fantastische Zukunft führen.
In Europa wird es wegen des Jetstreams immer irgendwo Wind geben.
Wenn wir die überschüssige Energie aus dem Erneuerbaren-System haben, können wir sie zum Recycling verwenden.
Atlantische Hurrikansaisonen werden in Zukunft noch aktiver und Hurrikane werden noch intensiver.
Der Beschluss von Montreal spannt einen Schutzschirm für unsere Lebensgrundlagen auf.
Die Staatengemeinschaft hat sich dafür entschieden, das Artenaussterben endlich zu stoppen.
Wir kleben an dem Glauben, dass Gemälde 80 Millionen wert sind,
Fußballer bis zu einer Milliarde, aber die Natur umsonst ist.
Wir halten die Amerikaner für Waffennarren und kleben stattdessen an unseren übergroßen Autos,
an PS-Orgien, am Recht auf Raserei und am uralten Slogan: „Freie Fahrt für freie Bürger“.
Die Genossenschaft ist eine zukunftsträchtige Unternehmensform, da sie sich am Bedarf und nicht am Gewinn orientiert und enge Beziehungen zu ihren Mitgliedern pflegt.
Dies macht sie besonders geeignet, um die Energiewende gerade in Zeiten der Energiekrise voranzubringen.
Nur mit starken Ökosystemen wird unsere Landwirtschaft uns auch in Zukunft zuverlässig ernähren.
Ich finde es infam, die berechtigte Angst und Verzweiflung junger Menschen, für die eine sichere Zukunft in der Klimakatastrophe
immer unwahrscheinlicher wird, als emotionalen Kitt einer „sektenhaften Struktur“ zu diffamieren.
Die Aktionen der Letzten Generation geschehen doch nicht zum Spaß, sondern weil die Aktivist:innen andere demokratische Mittel –
Petitionen, Demonstrationen, Gespräche, Wahlen – bereits ausgeschöpft haben.
Die Mitglieder der Letzten Generation wenden in vollem
Bewusstsein und in Akzeptanz der auf sie wartenden Strafen
friedlichen zivilen Ungehorsam an, und treten damit in die
Tradition von Bürgerrechtsbewegung, Sufragetten und der
Freiheitsbewegung der DDR – die übrigens auch von der DDR-Führung als „Extremisten“ verunglimpft wurden,
bevor sie später weltweit als Helden der deutschen Einheit gefeiert wurden.
Die Letzte Generation hat auf Grund ihres mutigen gewaltfreien Widerstandes unsere Unterstützung verdient.
Möglicherweise werden im Zuge des Klimawandels ein paar Waldbrände mehr auftreten,
aber ob diese Brände größer werden, liegt an uns. Vor allem müssen wir uns etwas einfallen lassen,
damit wir auch in munitionsbelasteten Gebieten löschen können –
mit autonomer Löschtechnik und anderen Technologien, die autonom wirken oder ferngesteuert sind.
Ich denke, je stärker der Akt der Sabotage mit dem jeweiligen Anliegen verknüpft ist, desto mehr Zustimmung bekommt die Aktion. Wie im Fall des Widerstands im Hambacher Forst.
Dort haben Aktivist:innen Kohlebagger auseinandergenommen – und nicht etwa Fenster in einem Stadtzentrum zerstört.
Die Klimakrise wird erbitterte Verteilungskonflikte auslösen, die nach Krieg riechen.
Wir müssen den Klimaschutz in die Zivilgesellschaften zurückholen, statt unsere Hoffnungen auf eine illusionäre globale Einsicht zu setzen.
Dass hier nicht die Kunst angegriffen wird, sondern im Gegenteil, wie die Aktivist:innen auch erklärten, ihr Schutz eingefordert wurde, würde man verstehen, wenn man ihnen zuhörte.
Protest ist kein Schönheitswettbewerb und keine Beliebtheitsgala, sondern ein Schlagen nach dem Alarmknopf.
Wer echte Veränderung will, macht sich selten Freunde, allein schon, weil nur Konflikte es in die Nachrichten schaffen.
Was genau verdrängen wir heute noch? Erstens: Dass wir Vampire sind, die den Planeten aussaugen.
Das Ende des Ökosystems, wie wir es kennen, kampflos hinzunehmen – das wäre der eigentliche Wahnsinn.
Verrückt ist nicht, wer dagegen Widerstand leistet, sondern wer die Zerstörung akzeptiert.
Fracking ergibt bei uns wenig Sinn und ist im Übrigen mehrfach in Deutschland diskutiert und verworfen worden.
Jetzt ist Lützerath gerettet!