Wir haben eine carbon bubble. Und sie wird platzen.
Ich glaube fest an das Potenzial ökologischen Wachstums.
Deshalb möchte ich, dass die Energieunion Europas weltweit die Nummer eins
bei den erneuerbaren Energien wird.
Eine konsequente Fortsetzung der in Deutschland und anderen Mitgliedstaaten eingeleiteten Energiewende
würde die Energieimportrechnung der EU bis 2050 um mehr als 500 Milliarden Euro jährlich entlasten.
Die ganz große Speichermöglichkeit in der Zukunft heißt Power-to-gas.
Das heißt: Überschuss-Strom aus Photovoltaik-Anlagen bei starkem Sonnenschein wird in Wasserstoff umgewandelt und ins Gas-Netz eingespeist.
Wind und Sonne, die wir heute nicht nutzen,
sind für immer für die Energieumwandlung verloren.
Wenn wir Erdöl, Erdgas und Kohle heute nutzen, sind sie für immer verloren.
Fossile Energien sind bereits gespeichert.
Besonders interessant sind Systeme, die einen Übergang zwischen Strom und Wärme schaffen (z.B. Wärmepumpen mit großen Pufferspeichern für Starkwindzeiten im Winter), immer dann wenn Strom als Strom beim besten Willen nicht mehr sinnvoll unterzubringen ist.
Immerhin wollen wir nicht eine Stromwende, sondern eine Energiewende hin zu 100% erneuerbaren Energien und da gehören Raumwärme und Mobilität als große Brocken dazu.
Was wir derzeit mit der Energiewende erleben, ist typisch. Ein Projekt, das zum Wohl zukünftiger Generationen gedacht war,
wird von den Gegenwartsinteressen überschattet. Industrieprivilegien und Konsumentenkosten, das ist es, was zählt.
In der Lausitz sollen heute Dörfer enteignet und umgesiedelt werden,
damit 2027 (!) mit dem Abbau der extrem klimaschädlichen Braunkohle begonnen werden kann –
für Kraftwerke, die wir nach 2030 gar nicht mehr brauchen sollten.
Wir vom Bundesverband Sonnenschutztechnik fordern, dass der Nachweis der Sommertauglichkeit
bei der Erstellung des Energieausweises verpflichtend wird.
Leider hinterlässt die geplatzte Schiefergasblase in den USA eine Spur von Umweltzerstörung -
Europa darf nicht den gleichen Fehler machen.
Die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung des Klimawandels ist eine schnelle und erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.
Erneuerbare Energien fördern die regionale Wertschöpfung, schaffen Arbeitsplätze,
helfen dem Tourismus und dem Klima.
Kernkraft ist keine nachhaltige Energieform, sie ist eine seit Jahrzehnten ausgereifte Technologie
und sie ist keine Option zur Bekämpfung des Klimawandels.
Augenblicklich laufen die schmutzigsten Kraftwerke auf Hochtouren. Das muss und kann gestoppt werden.
Der Stromsektor und die energieintensive Industrie haben heute einen Freifahrschein und konnten sich dank der Krise des Emissionshandels aus dem Klimaschutz ausklinken. Mit der Einführung von CO2-Mindestpreisen und weiteren nationalen Instrumenten
könnten wir diese Branchen wieder einfangen und den klimaschädlichsten Kohlestrom aus den Markt drängen.
Es gibt kein Szenario mehr, wonach wir weiterhin Kohle nutzen sollten.
Es wird wohl nicht anders gehen, als dass wir auch Kohlkraftwerk-Kapazitäten in Deutschland abbauen.
Wir werden aus der Kohlewirtschaft aussteigen.
Der Rapport ist eine deutliche Warnung, dass Investitionen in fossile Brennstoffe zu einem zukünftigen Verlustgeschäft werden.
Hätte Deutschland so strenge Emissionsvorgaben wie die USA, dürften von 52 Kohlekraftwerken nur mehr 3 betrieben werden.
Die Braunkohle ist der Irrläufer der Energiewende, denn sie konterkariert die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung und gefährdet den internationalen Vorbildcharakter der Energiewende.
Kohlekraftwerke behindern die Energiewende.
Der Braunkohleausstieg muss kommen. Klimapolitisch führt kein Weg daran vorbei.
Im langfristigen Trend haben die Erneuerbaren Energien in den neuen Bundesländern
für einen starken Zuwachs an Beschäftigung und Wertschöpfung gesorgt.
Das Klimaschutzziel 2020 lässt sich nur mit konsequentem Ausstieg aus der Kohle erreichen.
Die Industrielobby hat bei der Einführung des Emissionshandels bis zuletzt Aufweichungen durchgesetzt.
Jetzt werden die Folgen sichtbar – das System wirkt nicht. Und nun sagt die Industrie: Der Staat darf seine Fehler von damals nicht korrigieren, er muss doch verlässlich bleiben.
Ich finde diese Argumentation etwas bizarr.
Irgendwann wird es keine Kohlekraftwerke mehr in Deutschland geben.
Die Frage ist, wie gestalten wir diesen Gleitflug?
Die Ankündigung, dass erneuerbare Energien nun Schottlands Hauptstromquelle geworden sind,
ist eine historische Nachricht für unser Land.
Der Kohleboom gefährdet inzwischen auch international die Glaubwürdigkeit
Deutschlands bei Klimaschutz und Energiewende.
Der CO2-Ausstoß braucht einen entsprechenden Preis,
damit sich klimaschonendere Gaskraftwerke durchsetzen können.
Kein Industrieland hat bisher freiwillig riesige Vorkommen
billiger Ressourcen im Boden gelassen
– bei der Braunkohle wird aber klimapolitisch kein Weg daran vorbeiführen.
Generell sollten wir Ländern ermöglichen, die Vor- und Nachteile
und die kurzfristigen und langfristigen Kosten von
Energiesystemen genau zu analysieren.
Denn was sich kurzfristig rechnet, muss das nicht langfristig tun.
Was andere Länder an der Situation in Deutschland fasziniert ist,
dass es seit Jahren einen breiten Konsens in der Bevölkerung gibt,
dem Thema Umweltschutz breiten Raum zu geben.
Wichtig ist natürlich auch, dass Deutschland es geschafft hat,
Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg zu verknüpfen.
Seit 2012 zum Beispiel sind die Investitionen in erneuerbare Energien größer als die in fossile
oder nukleare Kraftwerke.
Vor zehn Jahren hätten selbst Energieexperten diese Möglichkeit als abstrus abgetan.
Wir müssen den Ball ins Rollen bringen. Wie immer sind Vorreiter notwendig,
die zeigen,
dass eine Ökonomie ohne fossile Brennstoffe funktionieren kann.
Deshalb ist die Energiewende in Deutschland so enorm wichtig.
Macht nicht den gleichen Fehler wie Amerika.
Eine Entwicklung, die auf Kohle und Öl basiert,
mag kurzfristig als die billigere Lösung erscheinen, kostet aber am Ende viel mehr. Rechnet es aus!
Die Leute wissen doch gar nicht, wo sie ihr Geld anlegen sollen.
Warum wird das nicht in die Energiewende gelenkt?
Auch ohne Klimafrage hätten wir in die erneuerbaren Energien hineingehen müssen –
sonst hätte es über kurz oder lang Verteilungskämpfe gegeben.
Mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien wäre auch in Deutschland die beste Strategie,
um klimaschädliche Kohlekraftwerke aus dem Markt zu verdrängen.