Wir bestimmen die Zukunft der Generationen, die nach uns kommen.
Erst wenn wir die Armuts- und Umweltfrage gemeinsam betrachten,
bekommen wir eine Ahnung dessen, was uns bevorsteht.
Es passiert etwas höchst dramatisches. Wir sind schon in eine Gruppe von Stop-Schildern hineingefahren und
erleben einen Eingriff in die Schöpfung allererster Dramatik.
Wir müssen mitfühlen mit zukünftigen Generationen und unsere Solidarität ausdehnen auf Menschen,
die noch gar nicht geboren sind.
Wir sind womöglich die letzte Generation, die den Umschwung noch schaffen kann und
gleichzeitig die erste, die unter den massiven Auswirkungen der globalen Veränderungen zu leiden hat.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits auf der ganzen Welt erkennbar.
Die Luft- und Meerestemperaturen wie auch der Meeresspiegel steigen an, während Meereis-Ausdehnung, Gletschervolumen und Schneedecke weltweit zurückgehen. Die Niederschlagsmuster verändern sich und klimaabhängige Extreme wie Hitzewellen,
Überschwemmungen und Dürren nehmen in vielen Regionen an Häufigkeit und Intensität zu.
Welche Auswirkungen der Klimawandel in Zukunft haben wird, hängt davon ab,
welche Anstrengungen wir heute unternehmen.
Jede Tonne CO2, die wir heute emittieren, müssten wir eigentlich kompensieren, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen.
Wäre das 1,5 Grad-Ziel wirklich ernst gemeint, die Welt müsste eine CO2-Vollbremsung hinlegen und den (Verbrennungs-)Motor sofort abstellen.
Es wird schwierig genug werden, das Zwei-Grad-Limit einzuhalten. Denn laut Carbon Clock
bleiben beim derzeitigen CO2-Ausstoß auch dann nur 19 Jahre.
Wie stabil die Aufnahmefähigkeit der Wälder für CO2 ist, wird im Wesentlichen durch ihr Alter und ihren Artenreichtum bestimmt.
Wir gehen davon aus, dass die Erosion der arktischen Küsten drastisch zunehmen wird – bedingt durch die steigenden Temperaturen, das Schrumpfen der schützenden Meereisdecke sowie durch den steigenden Meeresspiegel.
Niemand kann später seinen Kindern sagen, er habe nichts gewusst.
Das Wissen für eine bessere und umweltfreundlich Welt ist vorhanden.
Ein stählerner Waggon stand auf Schienen für Bauarbeiten.
Der Permafrost ist geschmolzen und der Waggon versank im Boden.
Die Korallenbleiche von 2016 macht den dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen den Klimawandel deutlich,
so wie es die politischen Entscheider im Paris-Abkommen beschlossen haben.
Wir wissen, dass es 3000 Milliarden Bäume gibt, also ungefähr 450 Bäume für jeden Menschen auf der Welt.
Und wir wissen auch, dass wir Platz für weitere tausend Milliarden Bäume haben.
Wenn wir es schaffen, diese Bäume auch zu pflanzen, dann könnten die ein Viertel des weltweiten CO2-Ausstoßes aufnehmen.
Wenn man zum Beispiel ein Gebäude aus Beton baut, verursacht das sehr viel CO2 –
die weltweite Betonproduktion ist für sieben Prozent des gesamten menschengemachten CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Wenn wir stattdessen Holzhäuser bauen, verursachen dies nicht nur weniger Kohlendioxid,
sondern speichern sogar Kohlenstoff.
Mittlerweile haben wir weltweit 14 Milliarden Bäume gepflanzt.
Stehen Sie auf. Wir haben einen Planeten zu retten.
Der Klimawandel ist das größte Kollektivgutproblem,
das die Menschheit bisher betroffen hat. Wir haben keine historische Erfahrung,
auf die wir zu seiner Lösung zurückgreifen könnten.
Als Basis für bereichsübergreifende multilaterale Verhandlungen wäre
die Schaffung einer eigenständigen, mit Sanktionsmacht
ausgestatteten Organisation für Umweltfragen innerhalb der UNO nötig.
Die entscheidende ethisch-politische Herausforderung besteht darin,
die kurzsichtigen Perspektiven zu überwinden und die moralischen,
politischen und wirtschaftlichen Ressourcen solidarischen Handelns über nachsorgende
Katastrophenhilfen hinaus für vorsorgenden Klimaschutz und innovative Energietechnik zu aktivieren.
Wenn man die nächsten 20, 30, 40 oder 50 Jahre betrachtet,
dann ist es offensichtlich, dass es Wasserkriege im Nahen Osten geben wird.
Nur in winzig kleinen Bereichen besteht die Bereitschaft,
in neue Netze und in neue Energien wie Windräder zu investieren,
obwohl alle wissen, dass dieser Schritt unvermeidlich ist.
Es wird bald Regionen geben, wo ein Leben ohne Hilfsmittel wie Klimaanlagen nicht mehr möglich ist.
Der Klimawandel zeigt sich nicht nur in der Erhöhung der Temperatur oder der Veränderung der Niederschläge.
Sondern eben auch in der Häufigkeit und der Intensität von Extremereignissen.
Wenn die Temperatur sehr stark zunimmt und gleichzeitig mit einer hohen Feuchtigkeit auftritt,
dann ist der menschliche Körper nicht mehr fähig, die Körpertemperatur unter 37 Grad zu halten.
Und das wird gesundheitlich gefährlich.
Die Zahl der weltweiten Klima- und Umweltflüchtlinge wird dramatisch ansteigen.
Wenn sich die Lage in den bedrohten Regionen nicht verbessert,
werden es vor allem Menschenhändler und Schlepper sein, die an dieser Tragödie verdienen.
Bis 2050 werden es mindestens 200 Mio. Menschen sein, die aufgrund von Umweltproblemen ihre Heimat verlassen müssen.