Es ist eine Erfahrung aus vielen Bereichen der Umweltpolitik, dass die Vorreiter nicht nur ihre eigenen,
sondern tatsächlich die globalen Regeln ändern.
Die hohe Anzahl von Wetterkatastrophen sowie Temperaturrekorde global und in den verschiedensten Regionen der Erde sind weitere Indizien dafür,
dass der Klimawandel voranschreitet.
Als wir anfingen, dachten wir, es ginge darum, die Eisbären zu retten.
Aber wir haben schnell gemerkt, dass es darum geht, uns Menschen zu retten.
Die Idee, dass unsere Hochkultur sich ihrem Untergang nähert, wenn wir so weiter machen wie bisher,
ist nicht einfach zu verstehen und zu akzeptieren.
Im Winter, also den Monaten Dezember, Januar und Februar, erwarten wir bis zum Jahr 2100 in weiten Teilen Deutschlands mehr Starkniederschläge.
Der Untergang unserer Zivilisation ist nicht länger eine Theorie oder eine akademische Möglichkeit.
Es ist der Weg, auf dem wir sind.
Keine frühere Zivilisation hat die fortlaufende Zerstörung ihrer natürlichen Grundlagen überlebt. Und unsere wird es auch nicht.
Ein Zero Waste Ansatz ist eine der schnellsten, billigsten und effektivsten Startegien zum Schutz des Klimas.
Mit jedem Wimpernschlag verliert unser Planet riesige Flächen Wald.
Tatsächlich sind es 35 Fußballfelder pro Minute oder 356 Quadratkilometer jeden Tag. Diese immense Waldvernichtung
verursacht rund 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, mehr als alle Autos und Flugzeuge der Welt zusammen.
Langzeitstudien zeigen
eindeutig, dass sich immer mehr Menschen weltweit
einen Wandel in Richtung Langfristigkeit und Zukunftsfähigkeit wünschen.
Über die Soforthilfen zur Armutsbekämpfung hinaus, bedarf es auch eines Bildungsprogramms für das Überleben auf diesem Planeten.
Die bisherigen großen Transformationen der Menschheit
waren weitgehend ungesteuerte Ergebnisse evolutionären
Wandels. Die historisch einmalige Herausforderung
bei der nun anstehenden Transformation zur klimaverträglichen Gesellschaft besteht darin, einen umfassenden Umbau aus Einsicht, Umsicht und Voraussicht
voranzutreiben.
Wer ein Radio oder eine Hose in Deutschland kauft, verursacht CO2-Emissionen im Herstellungsland,
weil die Fertigung nun einmal Energie verbraucht – etwa in China oder Bangladesh.
Durch ihren Konsum haben die meisten Industrieländern zu mehr Emissionswachstum
in Entwicklungsländern beigetragen, als sie durch Klimaschutz zu Hause eingespart haben.
Wer Abfall vermeidet, hilft der Umwelt und dem Klima, und spart außerdem eine Menge Geld.
Journalisten haben in ihrer Aufklärungspflicht eine riesige Verantwortung.
Kinder in den Entwicklungsländern leiden am häufigsten und am härtesten unter den Folgen klimabedingter Katastrophen.
Jede Generation braucht eine neue Revolution - und das ist unsere.
Eine künftige Überlebenskunst kann nur darin bestehen, das erreichte zivilisatorische Niveau zu halten
und die Fehlentwicklungen - zukunftsfeindliche Energienutzung, grenzenlose Mobilität,
die Kultur der chronischer Verfügbarkeit von allem - radikal zurückzunehmen.
Die Leute brauchen Leitbilder, die sie nicht überfordern, ihnen aber konkrete Verbesserungen des täglichen Lebens ermöglichen.
Die Leitkultur der Verschwendung und die Politik der Ressourcenübernutzung sind einfach nicht tolerabel.
Es muss deutlich werden, dass die Maßnahmen, die wir ergreifen, um die Umwelt zu schützen,
keine Qualitätseinbußen bedeuten, sondern zu einer neuen, anderen Lebensqualität führen.
Für Kleinlebewesen, die an der Unterseite des Eises leben und gleichzeitig
Ausgangspunkt der Nahrungskette auch für uns Menschen sind, bleibt immer weniger Lebensraum.
Immer neue Krisen-Meldungen und eine mediale Informationsüberflutung fördern in der Bevölkerung das
Gefühl einer Hilflosigkeit gegenüber Bedrohungen der eigenen Zukunft.
Gleichzeitig bleibt die vielfach angekündigte Klimakatastrophe scheinbar aus,
weil uns der Klimawandel nur in einem schleichenden Prozess unserer Lebensgrundlagen beraubt.
Als Konsequenz konzentrieren sich immer mehr Menschen auf ihr individuelles Lebensglück und
wenden sich von Gemeinschaftsaufgaben wie dem Klimaschutz ab. Als Gegenmittel müssen abstrakte Begriffe wie „Klima“ mit Leben gefüllt werden.
Wer begreift, wie tief persönliches „Glück “ vom Klima geprägt ist, gibt dem Wort Klimaschutz einen viel höheren Stellenwert.
Damit Aktionen gegen den Klimawandel tatsächlich ihr Ziel erreichen, braucht es deshalb nicht nur Kreativität, Mut und Visionen.
Effektive Aktionsformen sind vor allem auf eine nachhaltige Gestaltung des Lebensumfeldes in Form von Selbstbindungen,
Erleichterungen und Anstößen – so genannten „Nudges“ (Sunstein/Thaler) – angewiesen, die Akteure darin unterstützen,
das zu tun, was sie eigentlich tun möchten, wozu sie aber aufgrund inkonsistenter Verhaltensweisen häufig nicht in der Lage sind.
Wir stehen in Herausforderungen, die dadurch entstanden sind, dass wir äußerlich (Zahl der Menschen, Ressourcenverbrauch, CO2-Ausstoß, …)
viel mehr gewachsen sind als innerlich (Betonung des persönlichen, nationalen, … Eigeninteresses).
Ich glaube, die ökologische Wende wird nur gelingen, wenn wir eine ökologische Ethik entwickeln,
die Verantwortung für Kinder und Enkelkinder nicht nur im Munde führt, sondern ernsthaft übernimmt.
Wenn wir nur in unserer eigenen Lebensspanne denken, dann werden uns unsere Kinder eines Tages verfluchen.
Selbst wenn wir die Emissionen von Treibhausgasen stoppen würden, würde sich der Anstieg des Meeresspiegels
wegen der langen Reaktionszeit von Ozean und Eisschilden noch einige Jahrhunderte lang weiter beschleunigen.
Das Weltklima kann an tipping points mit unkalkulierbarer Dynamik gelangen und umkippen, wenn nicht rasch
- genau genommen: im kommenden Jahrzehnt -
radikal anders gewirtschaftet und umgesteuert wird.
Der Klimawandle ist deswegen ein Kulturschock, weil es immer schwieriger wird, zu ignorieren, wie stark sich unsere Wirklichkeit bereits verändert hat
und wie sehr sie sich noch verändern muss.
Indem die einen das bessere Leben anstreben, können sie anderen das Leben ungewollt zur Hölle machen.
In meiner Heimat Südafrika verdorren durch die weltweite Erwärmung die Felder.
Wir verbrennen wie eine Generation von Pyromanen die Zukunft unserer Kinder.
Der Klimawandel wird kommen. Der ist nicht mehr aufzuhalten.
Das ist wie ein Tanker, der 25 Meilen braucht, um aus voller Fahrt zu bremsen.
Die Vorgänge, mit denen die früheren Generationen sich selbst durch Schädigung der Umwelt die Grundlage entzogen, lassen sich in acht Kategorien
einteilen, die im Einzelfall jeweils von unterschiedlicher Bedeutung waren:
- Entwaldung und Lebensraum Zerstörung,
- Probleme mit dem Boden (Erosion, Versalzung, nachlassende Fruchtbarkeit)
- Probleme mit der Wasserbewirtschaftung
- übermäßige Jagd
- Überfischung
- Auswirkungen eingeschleppter Tiere und Pflanzen auf einheimische Arten
- Bevölkerungswachstum und
- steigender Pro-Kopf-Effekt der Menschen.
Wir haben es heute mit den gleichen Umweltproblemen zu tun, die auch frühere Gesellschaften zu Fall brachten,
und zusätzlich kommen vier neue hinzu:
- von Menschen verursachter Klimawandel
- Anhäufung von Umweltgiften
- Energieknappheit und
- die vollständige Nutzung der weltweiten Photosyntheskapazität.
Ein Niveau von nicht mehr als 350 ppm ist mit Hilfe von Aufforstungen und verbesserter landwirtschaftlicher
Praxis immer noch machbar, aber nur noch gerade so - die Zeit läuft uns davon.
Wir bekommen im Sommer mehr Tage mit sehr heißen Temperaturen, ähnlich wie im Rekordsommer 2003.
Aber regnet es dann einmal, dann wie aus Kübeln. Dadurch wird es regional immer wieder zu Überschwemmungen kommen.
Die bisherigen Temperaturrekorde liegen heute schon bei über 40 Grad.
Da sich die Landmassen stärker erwärmen als die Ozeane, kommen bei uns fast die 50 Grad in Sicht.
Wir haben kein Erkenntnisproblem mehr, sondern ein Umsetzungsproblem.
In Deutschland haben wir 1 Grad in den letzten 100 Jahren gemessen an Erderwärmung.
Wir sehen ganz allmählich, dass sich das auf unser Wetter auswirkt.
Die Extreme nehmen zu, Trockenperioden nehmen zu, Hitzeperioden nehmen zu, aber auch sintflutartige Niederschläge.
Es kann nicht angehen, dass wir immer zu Lasten der zukünftigen Generationen leben.
Wir erleben in all den Krisen den Offenbarungseid der Kurzfristigkeit. Alle Sektoren sind darauf ausgerichtet, kurzfristig möglichst viel
Profit zu machen und die mittel- und langfristigen Kosten auszublenden, zu sozialisieren, auf die Umwelt abzuschieben.
Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde deutschlandweit derart wenig Niederschlag registriert wie im November 2011.
Mit der CO2-Strategie alleine ist das Zwei-Grad-Ziel im Klimaschutz nicht zu erreichen.
Nötig ist deshalb, zusätzlich auch bei Methan und Dieselruss - die beide sehr kurzfristige Treibhausgase sind und nur zwei Wochen in der Atmosphäre bleiben - anzusetzen.
Hier würde Klimaschutz schnelle Effekte erzielen und zudem viele auch gesundheitliche Vorteile bringen"
Es ist mit immer mehr Stürmen, Dürren und Überschwemmungen zu rechnen, die Extremwetterereignisse werden zunehmen.