Wir brauchen die Natur, jetzt mehr denn je.
Naturschutz ist kein Luxusthema, sondern sichert unsere Lebensgrundlagen.
Das Artensterben ist nicht auf einzelne Brennpunkte beschränkt, sondern findet auf allen Erdteilen statt.
Wir erleben einen beispiellosen Niedergang der Natur.
Mit seinen zahlreichen Schlupflöchern ist das deutsche Düngerecht viel zu lasch,
um negative Umwelteinflüsse ausreichend zu minimieren.
Deutschland hat am erschütternden Rückgang der biologischen
Vielfalt weltweit maßgeblich Anteil.
Für unseren Lebensstil fallen in Südamerika,
Afrika oder Asien Bäume, verschmutzen Flüsse, schwinden Tierbestände oder sterben Arten ganz aus.
Wir verlieren weiterhin täglich Tier- und Pflanzenarten in großer Zahl
und zerstören weltweit Lebensräume – trotz ehrgeiziger globaler Ziele zum Schutz der Biodiversität.
Eine Trendwende ist überfällig.
Eine andere Spezies zu eliminieren stellt meines Erachtens ein schweres moralisches Verbrechen dar.
Die meisten Arten können nur in einem ziemlich engen Klimakorridor leben.
Das gilt vor allem für die Tropen mit ihrer Artenvielfalt.
Verändert sich das Klima, haben die Tiere drei Alternativen: sich anpassen, woanders hingehen oder aussterben. Weil Städte, Straßen und
riesige Landwirtschaftsflächen den Weg blockieren, lässt sich schwer ausweichen.
Andere Lebewesen schaffen die Grundlagen für unser Leben, darum haben sie ein Recht auf Gleichberechtigung.
Gärtnern kann die Welt retten.
Jeder sollte gärtnern. Für die Menschen, die keinen Platz haben, müssten die Gemeinden dafür öffentlichen Raum schaffen - statt neuer Parkplätze.
Es ist dumm und arrogant, zu sagen, der Boden, das Wasser, die Luft - all das gehört den Menschen.
Es war dieser kleine Schwarm Kiebitze, der mir den Weg wies.
Jedes Jahr versammelten sie sich vor dem Fenster meines Jugendzimmers, sie waren in Gefahr.
Die »Flurbereinigung« hatte meine Heimat ihrer Hecken, Knicke und Brüche beraubt,
Strassen und das nahe Gewerbegebiet fraßen sich in die Wildkräuter-durchzogenen Felder und Wiesen,
die unser Haus umgaben.
Ich konnte zusehen, wie der Schwarm von Jahr zu Jahr kleiner wurde – bis er schließlich verschwand.
Afrika ist die letzte Heimat für eine Vielzahl großer Säugetiere weltweit,
aber der wissenschaftliche Konsens ist,
dass bei den derzeitigen
Szenarien bis 2100 mehr als die Hälfte der afrikanischen Vogel- und Säugetierarten verloren gehen könnten.
Jede Art zählt - ob groß, ob klein.
Die Zahlen sind erschütternd. Ich hoffe wir sind nicht die erste Art, die ihr eigenes Aussterben dokumentiert.
Die Menschen haben eine wahnsinnige Sorge, weil wir Arten,
Lebensräume und Heimat vernichten. Es geht jetzt ums große Ganze, und das verstehen immer mehr Menschen.
Wir sind schuld an dem massiven Artensterben.
Schon im 19. Jahrhundert wussten deutsche Förster: „Willst du den Wald vernichten, pflanze Fichten, Fichten, Fichten“.
Früher haben Naturfilme die Welt ein bisschen überschön dargestellt.
Wir haben nur die Hälfte der Geschichte erzählt.
Der Haltungsjournalismus eines Bernhard Grzimek
oder eines Horst Stern erlebt gerade wieder eine Renaissance.
Grzimek war ein viel krasserer Aktivist als ich es bin.
Er war der Erste, der das Elend der Massentierhaltung ins Fernsehen gebracht hat und zwar ohne Vorwarnung, direkt in der Prime-Time.
Und Horst Stern hat uns am Weihnachtsabend das Waldsterben in die Wohnzimmer gebracht.
Wir erleben gerade das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier.
Sie müssen sich das Leben auf der Erde wie ein Netz vorstellen,
das uns alle trägt. Jede Art hat eine Funktion, so wie ein einzelner Faden.
Wenn zu viele Fäden reißen, bricht alles zusammen.