Vom heutigen Tag an werden sich die USA aus dem Pariser Weltklimaabkommen zurückziehen.
Ich wurde gewählt, um die Bürger von Pittsburgh, und nicht die Bürger von Paris, zu vertreten.
Ich bin entsetzt, dass der Präsident meine Stadt dazu benutzt hat, um seine unannehmbare Entscheidung zu rechtfertigen,
genau so wie es die meisten Bürger von Pittsburgh sind.
Ich war einer der Bürgermeister, die in Paris dabei waren, um für die Vereinbarungen zu kämpfen,
und meine Stadt, die endlich nach Jahrzehnten von
Problemen durch industrielles Gemetzel wieder saubere Luft hat, wird alles tun, um ihre eigenen Umweltstandards zu fördern.
In Pittsburgh haben wir unsere Wirtschaft auf die Zukunft und für unsere Menschen umgebaut, nicht auf die Vergangenheit.
Wir verbessern die Effizienz von Gebäuden, setzen auf Energieeffizienz, auf neue Mobilitätslösungen wie die Fahrrad-Aktie, Bus,
S-Bahn und gemeinsame Fahrten, um unsere Abhängigkeit von Autos zu reduzieren.
Trump bleibt seiner Linie treu, "America great again" zu machen – mit Methoden aus dem vergangenen Jahrhundert.
Für den internationalen Klimaschutz ist Trumps Austritt wahrscheinlich sogar ein Nachbrenner.
Fast muss man ihm dankbar sein.
Ohne seine Eskapade hätten die anderen Ober-Einheizer des Planeten, vor allem China, die anderen G7-Länder und die EU,
sich nie so vehement für die konsequente Umsetzung des Paris-Abkommens eingesetzt.
Die Entscheidung, dieses Wahlkampfversprechen zu halten, wird als absolut unzeitgemäß und selbstverletzend in die Geschichte eingehen.
Zu einer Zeit, in der erneuerbare Energien deutlich billiger werden und die Beschäftigtenzahlen in dem Sektor immer neue Rekorde brechen,
verkennt der Präsident den offensichtlichen Wandel des globalen Energiesytems
Pittsburgh ist das Beispiel dafür, warum die Pariser Vereinbarung für die wirtschaftliche Entwicklung gut ist:
diese Arbeit ist auch für das Geschäft gut. Dreizehntausend Pittsburgher sind bereits in der erneuerbaren Energiewirtschaft beschäftigt, sechsundsechzigtausend Menschen in ganz
Pennsylvania und erneuerbare Arbeitsplätze sind der größte Arbeitgeber in der Energiewirtschaft.
Make our planet great again.
Amerikas Wirtschaft wird vorangebracht, wenn wir uns an das Paris-Abkommen halten.
Divestment ist die Zukunft und nicht das Festhalten an der Kohle.
Die konventionelle Stromerzeugung ist kein Geschäftsmodell für die Zukunft.
Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens bedeutet, dass wir bis 2025 aus der Kohle aussteigen müssen.
Wirtschaftsminister Gabriel waren 20.000 Kohle-Arbeitsplätze wichtiger als 70.000 Jobs in der Solarbranche.
Klimaschutz ist Industriepolitik, Politik für saubere Luft in von Smog geplagten Großstädten und Entwicklungspolitik,
zum Beispiel bei der Versorgung ländlicher Bevölkerung mit elektrischem Strom aus dezentralen erneuerbaren Energien.
Klimaschutz wird vom Rest der Welt nicht länger als Bürde gesehen,
sondern auch als Chance, eine ganze Reihe von anderen Politikzielen zu erreichen.
Wir sind weiterhin dabei.
Der Rest der Welt dekarbonisiert.
Kalifornien ist zu 100 Prozent dabei, wenn es um das Paris-Abkommen und darüber hinaus geht.
In Deutschland fließen jedes Jahr rund fünf Milliarden Euro an Steuergeldern in den Agrarsektor.
In Zukunft darf bei diesen Direktzahlungen nicht mehr nur die Größe der Betriebe auschlaggebend sein.
Öffentliche Gelder müssen gezielt eingesetzt werden, um die Landwirtschaft ökologischer zu machen.
Außerdem muss die Agrarpolitik so gestaltet werden, dass auch kleinere Familienbetriebe überlebensfähig bleiben.
Deutschland wird seine Klimaziele verfehlen, und zwar krachend.
Das ist keine Klimaschutzpolitik nach Plan, das ist Klimaschmutzpolitik.
Die Überwindung der Klimakrise ist billiger als die Schäden zu bezahlen,
die passieren und die immer gravierender werden, wenn wir nichts tun.
Die Ausbauziele für erneuerbare Energien müssen dringend nach oben gehen.
In dieser Legislaturperiode hatten die Vertreter der fossil-atomaren Energiewirtschaft 43 Termine bei der Bundeskanzlerin und
beim Wirtschaftsminister, die Vertreter der erneuerbaren Energien vier Termine.
Die Berliner Regierung redet zwar noch von Klimaschutz-Politik, macht aber in Wirklichkeit eine Klimaschmutz-Politik.
Ohne eine weltweite Energiewende können wir die biologische Vielfalt nicht erhalten.
Die schwarz-gelbe Vorgängerregierung in Berlin und danach die jetzige Große Koalition haben den bis 2011
raschen Ausbau der erneuerbaren Energien inzwischen brutal ausgebremst.
Die Verlagerung von Umweltbelastungen ins Ausland ist eine große Herausforderung der deutschen und
internationalen Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik.
Wenn wir es nicht schaffen, die Erderwärmung auf zwei Grad
zu begrenzen, werden in Zukunft bis zu 100 Millionen Menschen Richtung Norden wandern.
Unser Land ist gesegnet mit einem außergewöhnlichen Reichtum an Energie, den wir vor 5 auf jeden Fall vor 10 Jahren noch nicht kannten.
Wir haben Erdgas für nahezu 100 Jahre und saubere, wunderschöne Kohle für mehr als 250 Jahre.
Der Wahlkampf ist von Verteilungsfragen gekennzeichnet. Er blendet aber aus, wie wir das Klima schützen können.
Wir plädieren nicht dafür, die Steuerquote zu verändern, sondern für eine
andere Zusammensetzung des Steueraufkommens.
Das Ziel: "Wer sich umweltfreundlich verhält, spart, wer sich umweltschädlich verhält, zahlt."
Das Pariser Abkommen ist unumkehrbar, und es ist nicht verhandelbar.
Der Kampf gegen den Klimawandel, die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus, die Chancen von Globalisierung und Digitalisierung,
die Ursachen von Flucht und Migration – keine dieser Herausforderungen macht heutzutage vor irgendwelchen Ländergrenzen halt.
Seit der Entscheidung der Vereinigten Staaten von Amerika, das Klimaabkommen von Paris zu verlassen, sind wir entschlossener denn je, es zum Erfolg zu führen.
Das Entscheidende aber ist doch, dass wir unsere Ziele erreichen wollen, weil wir wissen, dass wir sie erreichen müssen, weil wir davon überzeugt sind, dass der Klimawandel eine der größten Menschheitsherausforderungen ist,
eine für uns alle auf der Welt existenzielle Herausforderung.
Wer Treibhausgase ausstößt und damit den Klimawandel ankurbelt, wird zurzeit auch noch bezuschusst.
Die G20-Mitglieder sollten afrikanische Staaten deshalb dabei unterstützen,
Subventionen in fossile Energien abzubauen und über Kohlendioxidbepreisung die richtigen Anreize zu schaffen.