Lithium ist das neue Öl
Die Rahmenbedingungen für Unternehmen werden sich verändern und die Risiken zunehmen.
Wetterbedingte Engpässe bei der Versorgung mit Kühlwasser, Stromausfälle und Schäden an Infrastruktur,
Produktionsanlagen und Transportmitteln könnten dann zu erheblichen Störungen bis hin zu Produktions- und Versorgungsausfällen führen.
Produzierende Unternehmen, aber auch Dienstleister und der Einzelhandel werden künftig steigende Energiekosten verkraften müssen, wenn eine Klimatisierung oder die Nachrüstung mit Jalousien und Belüftungssystemen notwendig wird.
Ebenso führt bereits heute große Hitze vielerorts zu Straßenschäden und folglich zu Logistikproblemen.
Länder wie Indien sagen, sie brauchen die billige Energie für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Aber sie haben die Klimaschäden nicht eingepreist.
Bereits 2050 übersteigt der Nutzen die Investitionskosten des Klimaschutzes um das Dreifache.
Wir hoffen, das Ende des Ölzeitalters zu beschleunigen.
Es ist Zeit, den fossilen Brennstoffen abzuschwören und so schnell wie möglich auf saubere, erneuerbare Energie umzusteigen, um den Planeten zu retten.
Wenn wir die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen wollen, dann
müssen 60 bis 80 Prozent der bekannten Öl-, Kohle- und Gasreserven unverbrannt in der Erde bleiben.
Rockefeller war ein globaler Denker und Akteur.
Heute würde er die Welt ansehen und die enormen Klimarisiken mit ihren zerstörerischen wirtschaftlichen Konsequenzen erkennen.
Dann würde er seinen Blick auf den grünen Wirtschaftssektor richten und sagen:
"Das ist die Zukunft. Da muss die Welt hin. Ich will der erste sein und hohe Gewinne machen."
Handeln! Wenn wir das jetzt nicht tun, wird die derzeitige Flüchtlingskrise niedlich aussehen im Vergleich zu dem,
was uns in diesem Jahrhundert noch erwartet.
Wir müssen einen Zahn zulegen und massiv in saubere Energie investieren.
Wir haben bis heute etwa zwei Milliarden Euro in Windenergie investiert und wir haben vor, diesen Betrag über die nächsten Jahre zu verdoppeln.
Wir haben die Wahl.
Wir können Täter bleiben und weiter eine Landwirtschaft betreiben, die 30 % aller klimaschädlichen Emissionen verursacht.
Oder wir setzen zukünftig auf regenerative Bewirtschaftungsformen, die effizient, schnell, einfach, erschwinglich und hoch produktiv den Kohlenstoff in den Boden zurückbringen,
wo er fehlt und gleichzeitig den CO2-Überschuss aus der Atmosphäre und den Weltmeeren entfernen.
Immer mehr Investoren erkennen inzwischen, dass die Politik es ernst meint mit der Dekarbonisierung und ziehen ihre Konsequenzen daraus.
Die Menschheit hat ihren Energie-Speiseplan schon früher geändert, aber nie so rasch, wie wir es heute tun.
Innovationen haben im Lauf der Geschichte bei allen einschneidenden sozialwirtschaftlichen Umwälzungen eine entscheidende Rolle gespielt.
Bei der Bewältigung des drohenden Klimawandels wird es nicht anders funktionieren können.
Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die Wirtschaft sich neu ausrichten muss,
um die drohende Erderwärmung um 2° C noch zu verhindern.
Kohle- und Ölindustrie gibt das Abkommen den klaren Rat: Sucht euch ein anderes Geschäftsmodell!
Im Moment kippt das System. Die Investitionen werden aus den fossilen Geschäften wie der Kohle abgezogen und in erneuerbare Energien gesteckt.
Wenn ein Investor die Wahl hat, in ein neues Kohlekraftwerk zu investieren, oder in ein großes Solarkraftwerk, dann ist völlig klar, was der Investor tun wird.
Nach Paris wird sich nun die Tendenz massiv verstärken, dass Investoren Kapitalanlagen in Unternehmen der fossilen Energien als langfristig nicht gewinnträchtig betrachten.
Die Lösung für die Klimakrise: Bewege die Märkte. Und es passiert einiges. Grüne Technologie ist billiger.
Investoren steigen aus der Kohle aus. Aber vieles muss noch einfacher werden und die Risiken müssen sinken.
Paris ist ein Wendepunkt.
Die Welt wird sich verändern, und zwar in allen Bereichen der Gesellschaft, in der Energiewirtschaft, im Verkehr, auf dem Acker.
Die Wirtschaft wird bei der Umsetzung der Klimaziele eine zentrale Rolle spielen und sollte die ökonomischen Chancen des Klimaschutzes ergreifen.
Über tausend Bürgermeister aus aller Welt haben in Paris ihre Ziele für 100%-Erneuerbare-Energien-Kommunen bekundet. 53 der
größten Weltkonzerne, darunter Coca Cola, Google, BMW oder Ikea, haben Ähnliches bekannt gegeben.
Für Deutschland als Hochtechnologiestandort ist die Solarindustrie heute und in Zukunft wichtig.
Ich fordere die Investoren auf, Paris als Chance zu sehen, das Wachstum von sauberen Energien zu stärken.
Es ist wichtig, in unserer Welt entkommerzialisierte Räume zu schaffen.
Orte, wo es das sonst übliche Dauerbombardement mit Werbung nicht gibt.
Auf Dauer kann nichts ökonomisch und sozial erfolgreich sein, was ökologisch schädlich ist.
Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft schafft unternehmerische Möglichkeiten und Statoil beabsichtigt, profitables Wachstum in diesem Bereich voranzutreiben.
Der Ölmarkt wird finanziell unattraktiver, da die Unsicherheiten zunehmen.
Die Geschäftsmodelle verändern sich, auch für Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft.
Divestment setzt starke Zeichen seitens der Investoren und ist aufgrund
der immer näher rückenden Risiken aus Klimawandel
auch eine mögliche Risikosteuerungsmethode für Portfolien.
Die Schäden an unserem Planeten durch kurzsichtige Investitionsentscheidungen können nicht länger ignoriert werden.
Unsere Studie zeigt zweierlei: Auf der einen Seite scheint das Wachstum der globalen Emissionen beendet zu sein.
Auf der anderen Seite entfaltet der Umbau von der fossilen zur grünen Wirtschaft noch nicht genug Dynamik.
Die G20 hat zwar grüne Investitionen als wichtiges Thema erkannt, aber das reicht noch nicht für den Einstieg in eine dekarbonisierte Welt. Der Umbau zu einer grünen Wirtschaft birgt aber enorme Chancen: Er ermöglicht eine Versorgung nicht nur mit genug
sondern ebenso mit erschwinglicher Energie auch für die Ärmsten weltweit und er setzt neue wirtschaftliche Impulse frei.
Insbesondere der Klimawandel ist die Mutter aller Risiken – für die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft.
Wir müssen jetzt die Weichen stellen für eine Zukunft jenseits der fossilen Energieträger und für
mehr Gerechtigkeit. Denn: Klimaschutz ist eine riesige Chance. Richtig organisiert und an den
Belangen der Umwelt orientiert ist er ein Gewinn für uns alle – für gute Arbeitsplätze, für eine
zukunftsfähige Wirtschaft, für unsere Gesundheit, für unsere Unabhängigkeit von Kohle, Öl und
Gas, für die Demokratisierung unserer Energieversorgung und für gesellschaftliche Teilhabe.
Im Unterschied zu 1986, dem Gründungsjahr des Bundesumweltministeriums, kann
Umweltpolitik heute nicht mehr nur den Anspruch haben, die Kollateralschäden eines aus
dem Ruder gelaufenen Wirtschaftsmodells zu beseitigen. Heute geht es darum, zu einer
Wirtschaftsweise zu kommen, die die Grenzen unserer natürlichen Lebensgrundlagen respek-tiert.
Wir sind heute in einer neuen industriellen und energietechnischen Revolution.
Der Klimawandel ist für die Industrie nichts Negatives, sondern eine faszinierende Herausforderung.
Die deutsche Wirtschaft klammert sich an Technologien aus dem 19. Jahrhundert.
Wir sind Teil einer größeren Bewegung und wenn wir alle zusammenarbeiten,
können wir die erforderlichen Reduktionen erreichen.